Alpenländische Dachsbracke

Im Gebiet der bayrischen und österreichischen Alpen gab es eigentlich schon immer eine Vielzahl an Hunden, die unter die Kategorie alpenländische Dachsbracke fallen würden. Allerdings gab es keine einheitliche Regelung und im Erscheinungsbild traten häufig Unstimmigkeiten auf und generell variierte das Erscheinungsbild stark. Erst im 19ten Jahrhundert konzentrierte man sich darauf ein einheitliches optisches Bild zu schaffen und begann diese Hunderasse gezielt zu züchten. Allerdings beschränkte sich diese Zucht zunächst nur auf das Erzgebirge, was auch erklärt warum man diese Hunderasse bis 1975 die Alpenländische Erzgebirgler Dachsbracke nannte.
Anerkannt wurde die Rasse aber erst im 20sten Jahrhundert und zwar erst um das Jahr 1930. Durch den Zweiten Weltkrieg kam es außerdem zu einem Rückgang in der Zucht und diese erlebte erst wieder nach Kriegsende einen Aufschwung.Die Hunderasse wurde 1932 erstmalig vom Österreichischen Kynologenverband und 1975 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) offiziell anerkannt. Sie ist eingetragen unter der FCI-Standard Nummer 254 und gehört zur FCI-Gruppe 6 ″Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen″ und zur Sektion 2 ″Schweißhunde”. Erst im Jahr 1991 wurde die Alpenländische Dachsbracke dann von der FCI offiziell anerkannt und eingetragen.

Steckbrief

  • Lebenserwartung: 15-20 Jahre
  • Charakter: freundlich, anhänglich, treu
  • Widerristhöhe: Rüden: 37-38 (bis 42) cm, Hündinnen: 36-37 cm
  • Gewicht: 16-18 kg
  • Farben: im Idealfall dunkles hirschrot, manchmal auch schwarz

Körperbau

Die Alpenländische Dachsbracke ist ein niederläufiger Hund mit einem robusten, kräftigem Körperbau, bedeckt von einem wetterfesten, wasserabweisenden Haarkleid aus Stockhaar und dichter Unterwolle. Der Rumpf ist lang gestreckt und muskulös. Die mittellangen Hängeohren sind hoch angesetzt. Die Färbung unterscheidet sich zwischen Hirschrot mit oder ohne schwarzer Stichelung oder Schwarz mit braunem Band. Die offizielle Idealfarbe bei der Zucht, ist ein dunkles Hirschrot. Oft sieht man den Hund auch mit ein paar schwarzen Stichen und Akzenten. Eine weiße Brust ist zudem erlaubt, nach den FCI Richtlinien.

Wesenszüge und Charakter

Wie der Körperbau und die Herkunft dieses speziellen Hundes schon verrät, handelt es sich um einen robusten und wetterunabhängigen Hund. Man spricht oft auch von einem Arbeitshund. Alpenländische Dachsbracken sind reine Jagdhunde. Zu diesem Zweck werden sie auch gezüchtet. Eine frühzeitige jagdliche Ausbildung ist daher von Vorteil. Allerdings verwendet man diese Rasse auch zur Brackierjagd und der Stöberjagd. Der Hund wird zudem von den Zuchtverbänden nur an Jäger gegeben, die diesen auch verwenden können. Nur wenn die Hunde artgerecht gehalten und durch die Jagd ausreichend ausgelastet werden, sind sie ihrem Halter, zuverlässige und treue Gefährten und sind leicht zu führen. Doch die Hunde haben noch weitere Qualitäten. Ihre ausgesprochene Ruhe, Anhänglichkeit und Menschenfreundlichkeit, macht sie zu freundlichen und verspielten Familienbegleitern, die auch gut mit Kindern auskommen. Auch im Umgang mit Artgenossen gilt die Rasse als pflegeleicht. Da die Hunde einen großen Bewegungsdrang haben, ist eine ausreichende Auslastung aber Voraussetzung für das Wohlergehen der Vierbeiner. Alpenländische Dachsbracken sind sehr intelligente Hunde, die schnell lernen. Gleichzeitig sind sie äußerst selbstständig und willensstark. Daher brauchen die Hunde vom Welpenalter an eine konsequente aber liebevolle Erziehung. Um die Welpen zu sozialisieren, ist generell der Besuch einer Hundeschule zu empfehlen.

Voraussetzungen für Anschaffung

Wer sich einen dieser Hunde anschaffen will, sollte dies bei einem im Zuchtverband eingetragenen Züchter tun. Züchter von Alpenländischen Dachsbracken gibt es zum Beispiel in Österreich, in Deutschland und der Schweiz. Alternativ können Hunde dieser Rasse in Deutschland über den Verein Dachsbracke e. V. in Hohenberg gekauft werden. Achtung: Welpen werden aber nur an Jäger, die auch Vereinsmitglieder sind, verkauft. Der Preis für die kleinen Vierbeiner liegt zwischen 600 und 1.000 Euro. Hinzu kommen noch weitere Kosten, zum Beispiel Chippen (ca. 30 bis 60 Euro) und Impfen (ca. 50-70 Euro). Der Platzbedarf der Rasse ist gering, der Bewegungsbedarf dafür umso größer.

Ernährung

Für Jagdhunde ist eine energiereiche Nahrung mit ausreichend Kohlenhydraten und Fetten angesagt. Die Hunde verbrauchen während der Jagd viel Energie, die vorzugsweise durch fleischliche Kost ersetzt werden sollte. Des Weiteren gehören Gemüse, Getreide, Vollkornbrot und Obst zu einer gesunden Ernährung. Auch Spurenelemente, Mineralien und Vitamine dürfen nicht vergessen werden. Frisches Wasser sollte immer zur freien Verfügung stehen.

Pflege

Die Pflege dieser Hunderasse gestaltet sich relativ leicht. Generell reicht es, das Fell regelmäßig zu bürsten. Aus dem Stockhaar lässt sich vorhandener Dreck leicht heraus bürsten. Um abgestorbene Haare zu entfernen, sollte insbesondere auch während des Fellwechsels gebürstet werden. Des Weiteren ist nach einem Aufenthalt im Wald, das Hundefell grundsätzlich nach Zecken und anderen Parasiten abzusuchen und diese zu entfernen. Auch die Hängeohren sind regelmäßig zu säubern, um Ohrenentzündungen zu vermeiden. Für die Zahnpflege sind Kauknochen oder Zahnpflegesticks hilfreich. Hin und wieder sind noch die Krallen zu stutzen. Mehr Pflege benötigen diese robusten Hunde nicht.

Fazit

Alpenländische Dachsbracken sind anhängliche Familienmitglieder und ihrem Familienrudel treu ergeben. Am besten sind sie jedoch bei Angehörigen der Jägerzunft aufgehoben, da diese den Hund artgerecht einsetzen und auslasten können. Die agilen Vierbeiner sind hundeglücklich, wenn sie ihrem Herrchen stundenlang bei der Jagd beiseite stehen können. Die Rasse ist äußerst naturverbunden und liebt das Leben auf dem Land und in der Natur. Als Stadthund hingegen ist sie denkbar ungeeignet.